Senioren-WG – Für wen eignet sich eine Senioren-Wohngemeinschaft ?

Senioren WG

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Wenn man älter wird, muss man sich irgendwann mit der Frage auseinandersetzen, wie und wo man leben will. Den meisten Menschen ist ein selbstbestimmtes und unabhängiges Leben sehr wichtig. Durch Krankheit und Alter ist es jedoch nicht jedem möglich, ganz ohne Unterstützung alleine in der eigenen Wohnung zu leben. Doch ein Seniorenheim kommt für viele nicht in Frage. Vor allem Ältere, die noch mobil und fit genug sind, möchten den Schritt in eine Vollzeitbetreuung im Seniorenheim nicht so schnell gehen. In diesen Fällen kann man sich zunächst zu Hause von einem Pflegedienst unterstützen lassen oder von Angehörigen gepflegt werden. Eine weitere Möglichkeit ist der Umzug in eine sogenannte Senioren-WG.

Für wen eignet sich eine Senioren-WG?
In einer Senioren-WG leben ältere Menschen zusammen in einem Haus oder einer Wohnung. Hier verfügt normalerweise jeder Bewohner über ein eigenes Zimmer und teilt sich die Küche, die sanitären Einrichtungen sowie weitere Gemeinschaftsräume mit den anderem Mitbewohnern. Diese Art des Wohnens ist noch relativ neu und bisher noch nicht sehr verbreitet. In Umfragen geben allerdings knapp zwanzig Prozent der Befragten über 60 Jahren an, dass sie sich vorstellen können, in einer Senioren-WG zu wohnen. Diese Zahl macht deutlich, dass es durchaus eine Nachfrage nach dieser Wohnform gibt. Senioren-WGs bieten auch im Alter Eigenständigkeit und ein häusliches Umfeld, das für viele eine wesentlich geringere Umstellung bedeutet als ein Umzug ins Seniorenheim. Gemeinschaftliche Aktivitäten wie Kochen, Essen und Einkaufen sowie das gemeinsame Ausüben von Hobbys sind in Wohngemeinschaften erwünscht. Jedoch hat jeder Bewohner auch die Möglichkeit, sich bei Bedarf zurückzuziehen. Eine Senioren-WG bietet andererseits auch eine gewisse Sicherheit, denn bei einem Notfall ist immer jemand da.

Die Vorteile auf einen Blick:

  • Weitgehend selbstbestimmtes Leben
  • Leben in häuslicher Umgebung
  • Kontakt zu Anderen in ähnlichen Lebenssituationen
  • Gemeinsame Aktivitäten
  • Hilfe in Notsituationen

Wie findet man eine Senioren-WG?
Da es nach wie vor noch nicht allzu viele Senioren-WGs in Deutschland gibt, gestaltet sich die Suche nach Mitbewohnern und einer passenden Wohnung als eher schwierig. Eine Anzeige in der Zeitung, spezielle Internetplattformen für Senioren, der nächstgelegene Pflegestützpunkt oder Seniorentreff sind geeignete Möglichkeiten, interessierte Mitbewohner zu treffen. Hat man Menschen gefunden, mit denen man eine Wohngemeinschaft gründen will, schließt sich die Wohnungssuche an. Hier eignen sich besonders große Wohnungen, da diese über genügend Räume verfügen und im Vergleich zu kleineren Wohnungen häufig günstiger zu mieten sind. Der Mietvertrag sollte klar geregelt sein, damit bei Problemen mit Mitbewohnern eine schnelle Lösung gefunden werden kann. Die Nähe von Einkaufsmöglichkeiten, Ärzten und ambulanten Pflegediensten sollte bei der Lage der Wohnung eine Rolle spielen. Übrigens: Seit Herbst 2012 werden sogenannte Pflege-Wohn-Gemeinschaften – also ambulant betreute Wohngemeinschaften – auch durch die Pflegeversicherung gefördert.