Die Wohngemeinschaft (WG) ist unter jungen Leuten und Singles eine beliebte Wohnform. Selbst Senioren sind inzwischen offen für die Gründung einer WG, um die junge Generation kennen zu lernen und im Alter nicht alleine zu sein. Ob experimentelle WG oder einfaches Zusammenleben auf Zeit – längst geht nicht jede WG gut, aber das wäre vorher absehbar gewesen. Gründet man also eine WG oder zieht in eine bestehende Wohngemeinschaft ein, sollte man vorher folgende Punkte bedenken.
Die Chemie zu den Mitbewohnern
Ob die Chemie zu einem Menschen stimmt, spürt man bei der ersten Bewegung. Die Wohnungssuche kann noch so schwer fallen und nervenaufreibend sein – wenn man schlichtweg nicht mit den Menschen in der WG zurechtkommt oder keinen Draht zu ihnen findet, sollte man es lieber bleiben lassen. Es kann natürlich sein, dass die anderen (und man selbst) mit der Zeit auftauen, doch wenn man den Eindruck hat, dass die Chemie einfach nicht stimmt, dann ist das meistens gar nicht so weit hergeholt.
Einstellungssache: Ordnung und Sauberkeit
Manche Menschen sind etwas – oder sehr – unordentlich, für sie ist das aber völlig in Ordnung. Sie haben kein Problem damit, unter solchen Bedingungen zu wohnen. Wenn sie aber keinen Mitbewohner finden, der das genauso sieht, sollten sie es lieber bleiben lassen mit der WG-Gründung. Bei der Besichtigung einer WG oder den Gesprächen über die Gründung sollte man zuallererst darüber sprechen, ob die Vorstellungen von Ordnung und Sauberkeit in den verschiedenen Räumen passen. Ein Blick in die betreffenden Räume, allen voran Küche und Bad, kann die Wahrheit schon verraten. Wenn man mehr Arbeitszeit in den Wohnungsputz investieren würde, als man aufbringen will, bevor man die Wohnungseinrichtung benutzen würde, dann passt sichtlich etwas nicht.
Miete, Strom und Co.
Wer ist eigentlich Hauptmieter der WG und wer sind die Untermieter? Oder lässt es sich mit dem Vermieter vereinbaren, dass alle gleichberechtigte Mieter sind? Wessen Name steht auf der Stromrechnung und wie wird vereinbart, dass alle anderen WG-Mitglieder pünktlich zahlen? Verträge, die normalerweise auf nur eine Person laufen, müssen in der WG zwangsläufig anders geregelt werden. Darüber sollte man also rechtzeitig vorher sprechen und diese wichtigen Details vorher vereinbaren.
Party-WG? Berufstätigen-WG?
Natürlich ist jede WG anders und entwickelt sich mit der Zeit. Trotzdem weiß man vorher, in welche Richtung das Ganze gehen soll. Vor allem junge Leute wollen ein gutes Verhältnis zu den Mitbewohnern aufbauen und vielleicht auch mal zusammen Partys feiern. Wenn aber auch nur einer das nicht will, wird die WG problematisch. Bei der Neugründung oder dem Einzug in eine WG sollte man daher abklären, was in der WG ablaufen wird. Wollen die Mitbewohner die Nächte durchfeiern? Oder sind sie vielleicht schon berufstätig und möchten ihre Ruhe, wenn sie nach Hause kommen? Wie sieht es mit Besuch aus, wäre er willkommen? Und was ist mit Übernachtungsgästen, wenn das Thema aktuell wird?
Die vielen vergessenen Kleinigkeiten
Beim Einzug in eine Wohnung für sich alleine denkt man häufig gar nicht daran. Aber es ist wichtig, in einer WG auch Kleinigkeiten zu besprechen, die normalerweise gar nicht so wichtig und relevant wären. Wer beispielsweise Haustiere hat oder halten will, muss die Mitbewohner fragen, ob das okay wäre. Ein Aquarium verbraucht etwa Strom, Nager sind nicht jedermanns Sache, Katzen und Hunde können nicht nur im Schlafzimmer bleiben. Zwar kein Muss, aber sinnvoll kann es auch sein, vorher zu klären, ob man beispielsweise gemeinsam kocht, wie der Putzplan aussieht, ob es eine WG-Kasse gibt und wie das tägliche Zusammenleben aussieht. Gerade bei einer bestehenden WG sollte man sich schließlich bemühen, sich in das Stück gemeinsamen Alltag einzufügen, andernfalls wäre man schnell das dritte Rad am Wagen.